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DAS RIESENPAPPINSTRUMENT
Eine überdimensioniertes Pappinstallation als kollektives Instrument 
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Das Riesenpappinstrument ist eine überdimensionale Kollektiv-

Spielwiese aus Pappe und Holz im Comicstil von Desmond Garcia.

Es macht den Sound der Stadt auf Funkkopfhörern hör- und

(be)spielbar: Digital durch getriggerte Samples oder akustisch

mit Wassertropfen, Nagelbrett und alten Klaviersaiten.

Die leisen Signale werden verstärkt und mit Mischpult, Effekten, Loopmachines und Sequenzern weiterverarbeitet.

Die Besucher:innen des Festivals werden eingeladen, gemeinsam

mit dem Selbstgebaute Musik Team ein Live-Set zu kreieren, dass

jeden Tag ganz anders klingen wird. Neben den Themen Stadt &

Resonanz stehen dabei Fragen der Kollektivität im Zentrum: Wie funktioniert das Zusammenspiel von Menschen mit unterschiedlichen (musikalischen) Backgrounds?

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Die Welt unterm Kopfhörer 

 

Die musikalische Arbeit am RPI findet in einer sehr speziellen Blase statt, die die Beteiligten sowohl individualisiert, als auch zusammenführt. Über Funkkopfhörer empfangen alle den finalen Mix, hören also das Gesamtgefüge und mittendrin sich selbst. Lediglich die Lautstärke ist individuell regelbar, alles andere ist dem Moment und der ihm innewohnenden Dynamik überlassen.

 

Der erste Effekt ist oft großes Erstaunen über diese geschlossene akustische Welt und die klanglichen Möglichkeiten der Papp-Objekte. Die Ausschaltung der Nebengeräusche der “umgebenden” Welt schafft einen starken Fokus auf das eigene Handeln und die Aktionen der Anderen. Irgendwie ein fast privater Raum. Das macht es viel leichter, mitzuspielen, als wenn die ganze Band im Raum zu hören wäre.

Mixen / Hören / Sortieren -

Der Weg ins Mischpult und zurück

 

Ein wesentlicher Teil des künstlerischen Prozesses mit dem RPI ist das Mixen am Pult  (gleichsam ein eigenes Instrument, wie die Papp-Objekte eigentlich auch). Im Mischpult werden alle Klänge live bearbeitet und zu einem Gesamtklang zusammengeführt. Wegen der schieren Vielzahl der Signale werden Mischpult, Effekte und weitere Geräte meist von mehreren Personen bedient.

Neben Parametern wie Lautstärke und Frequenz, die auf individuelle Spielweisen eingehen, werden auch einzelne Effekte und Effektketten hinzugemischt oder weggelassen. In einigen Fällen werden besonders passende Sequenzen geloopt und direkt oder später in den Mix eingefügt.

Dieser sich stetig wandelnde Prozess unterscheidet sich deutlich vom klassischen Mixing von z. B. Live-Bands - viele Parameter sind unbekannt, Eingriffe am Pult verändern mehr oder minder stark die Struktur des jeweiligen Stücks, die Beteiligten verändern ihr Spiel als Reaktion auf diese Eingriffe usw. Kommunikation steht daher im Zentrum des Mixens.

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Musikalisches Ergebnis - Du, Ich, Wir

 

Das musikalische Ergebnis ergibt sich aus dem Zusammenspiel unterschiedlicher Menschen an den Pappinstrumenten und dem künstlerischen Eingriff in diesen Prozess durch die Person(en) am Mischpult.

In Echtzeit nehmen die Beteiligten nicht nur ihr eigenes, sondern auch das Wirken der Anderen wahr und müssen - oder besser: wollen - darauf reagieren. Das RPI ermöglicht einen Perspektivwechsel: vom Ich ins Du und vom Du ins Wir. Den Input, den ich gebe, nimmt die mixende Person auf. Die Mitspielenden können darauf musikalisch reagieren. Das schult nicht nur die Eigen- und Fremdwahrnehmung, sondern auch ein demokratisches Grundverständnis. Wie in jeder Demokratie (und jeder Band) geht es auch hier

in erster Linie darum, zuzuhören, sich auf die Anderen einzulassen.

Bisherige Bespielungen

- Popkultur Festival 2021

- das Festival für selbstgebaute Musik 2021

- Umspannwerk 2022

- Residency im MOOS mit Workshops und

 

diversen Bespielungen 2022/23 

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